“Neue Wettbewerber, geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen und ständige Innovationen bewirken einen rasanten Wandel in der Welt des Zahlungsverkehrs.” (Evelien Witlox, Global Head of Payments and Cards bei ING Wholesale Banking)
Die Erwartungen von Privat- und Unternehmenskunden an die Zahlungsverkehrsbranche nehmen kontinuierlich zu. Die tägliche Interaktion mit Smartphones und Tablets hat dazu geführt, dass wir jederzeit verfügbare, reibungslos funktionierende und intuitiv bedienbare Technologien erwarten.
Die Zahlungsverkehrsbranche hält mit diesen enormen Erwartungen in hohem Maße Schritt: Neue Technologien verändern unsere Zahlungsweise, indem sie Komfort, Sichtbarkeit und Sicherheit verbessern. Nicht nur Zahlungssysteme und –prozesse entwickeln sich weiter, sondern auch die Branche selber. FinTechs verändern den Markt sowohl mit ihren eigenen Angeboten als auch durch die Zusammenarbeit mit bestehenden Marktteilnehmern. Parallel dazu drängen verstärkt Tech-Unternehmen in den Markt, die erkannt haben, welche Vorteile die Einbindung von Zahlungsfunktionen in ihre Ökosysteme bietet.
Banken, die bereit sind, sich an diese neue Zahlungswelt anzupassen, kommen hierbei eine zentrale Rolle zu: Um für die Kunden attraktiv zu bleiben, müssen sie die Kundenbedürfnisse in den Mittelpunkt ihres Geschäftsmodells stellen. Zahlungen schneller, sicherer und unkomplizierter zu machen, ist hierbei ein zentrales Ziel der ING. Damit ermöglicht sie ihren Kunden, im Privat- und im Geschäftsleben immer einen Schritt voraus zu sein.
Als Teil ihrer Zukunftsstrategie investiert die ING 800 Millionen Euro in die digitale Transformation: Die Umstellung von Zahlungsprozessen ist dabei ein wichtiges Element zur Optimierung der customer experience. Ziel ist es, einfache und vielfältige Zahlungsprozesse zu implementieren, welche zur individuellen Art und Weise der Abwicklung des Kunden passen. Daher denkt die ING auch über das Bankwesen hinaus und entwickelt Zahlungsprozesse, die sich reibungslos in die Einkaufserfahrung integrieren.
Die Bedeutung regulatorischer Veränderungen
Weltweit bemühen sich Regulierungsbehörden, Innovationen auf dem Zahlungsverkehrsmarkt voranzutreiben. In Europa sorgt die Ende 2018 eingeführte Zahlungsdienstrichtlinie 2 (PSD2) für eine Öffnung der Infrastruktur und ermöglicht so innovative Prozesse mit echtem Mehrwert für die Kunden. Für Banken ist die PSD2-Richtlinie Herausforderung und Motivator zugleich, da sie die Kooperation untereinander und mit FinTechs anregt. Eines der wesentlichen Elemente der PSD2-Richtlinie ist die Einführung von einheitlichen Schnittstellen (APIs), welche den Zahlungsverkehr zwischen Webseiten des Onlinehandels und Banken erleichtern.
Zahlungen unsichtbar machen
Bei den meisten Online-Käufen findet der Zahlungsprozess ganz am Ende des Kaufvorgangs statt – oft wirkt er völlig abgekoppelt vom restlichen Prozess und unterscheidet sich sogar hinsichtlich des Designs der Nutzeroberfläche. Dieses Vorgehen ist allerdings ineffizient und nicht mehr zeitgemäß.
Da immer mehr B2B-Käufe online getätigt werden, muss der Zahlungsvorgang so in den Einkaufsprozess integriert werden, dass Geschwindigkeit und Komfort sich deutlich verbessern. Die Zahlungsabwicklung muss integrativer Bestandteil von Online-Marktplätzen werden. Dies gilt umso mehr, durch die voranschreitende Ausbreitung des „Internet of Things (IoT)“, welche automatisierte Einkäufe und Zahlungsabwicklung begünstigt. Ziel muss es letztlich sein, Zahlungsprozesse unsichtbar zu machen: Nutzer wählen einmal ihre Zahlungsmethode aus und zahlen fortan mit nur einem Klick.
Künstliche Intelligenz (KI) und Datenanalysen werden unerlässlich für die reibungslose Integration von Einkaufs- und Zahlungsprozessen sein. Auch in anderen Bereichen des Zahlungsvorgangs spielen sie eine wichtige Rolle: So dauert die verbindliche Legitimationsprüfung eines Neukunden derzeit beispielsweise mehrere Tage. Künstliche Intelligenz und Data Analytics können hier zahlreiche Datenquellen zur Überprüfung nutzen und damit Zeit und Aufwand für die Aktivierung eines neuen Kundenkontos deutlich verringern.
Auch wenn Zahlungen unsichtbar werden, bleiben Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit entscheidende Elemente der Beziehung zwischen Bank und Kunde. Sämtliche Lösungen und Serviceleistungen einer Bank müssen darauf abzielen – weshalb Cyber Security und Sicherheit im Zahlungsverkehr eine große Rolle in der ING spielen.
Innovation als Schlüssel
Obwohl Technologie unerlässlich für die Zukunft des Zahlungsverkehrs ist, erwarten Kunden nicht, dass Banken diese Technologie selbst entwickeln. Durch Apps existiert mittlerweile eine große Akzeptanz für die Aufteilung von Zuständigkeiten auf verschiedene Anbieter.
Die ING hat ihre Strategie entsprechend ausgerichtet und kooperiert mit knapp 100 FinTechs. Ein Beispiel dafür für ist die Kooperation mit FINN bei autonomen Zahlungstransaktionen. Dadurch werden smarte Geräte in die Lage versetzt, teil-autonome Prozesse auszuführen, also beispielsweise für Parkgebühren zu zahlen oder neue Bohnen für die Kaffeemaschine zu bestellen. Durch die Kooperation mit der ING profitieren die Kunden zusätzlich von der Sicherheit, die mit der Zusammenarbeit mit einer großen Bank einhergeht.
In den kommenden Jahren wird die Welt des Zahlungsverkehrs mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Veränderungen erfahren – möglicherweise auf eine Art und Weise, die sich jetzt noch niemand vorstellen kann. Das Bekenntnis zu Innovation, Kooperation und Offenheit für Veränderungen sorgt dafür, dass die ING weiterhin eine Vorreiterrolle einnehmen wird. Durch die Zusammenarbeit mit FinTechs, Banken und anderen Anbietern wird die ING sicherstellen, dass ihre Kunden jederzeit Zugang zu den digitalen, integrierten Zahlungsinstrumenten haben, die sie für die Erreichung ihrer strategischen Geschäftsziele benötigen.