Wir haben im Sommer 2018 damit angefangen, die gesamte Bank auf agiles Arbeiten umzustellen, weil wir noch schneller und effizienter werden wollten. Dabei haben wir bereits erste Erfahrungen gesammelt.
Warum wollen wir agil werden?
Banken – vor allem im Firmenkundengeschäft – gelten als konservative Organisationen. Hierarchische Abläufe, klassische Arbeitsweisen, etablierte Denkmuster – das bietet wenig Raum für innovative Ideen und schnelles Handeln. Gleichzeitig verändert sich insbesondere durch die Digitalisierung gerade nicht nur unsere Gesellschaft, sondern auch der Bankensektor rasant. Alles wird schneller, die Geschäfte globaler und die Kunden erwarten eine Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit von Produkten, Dienstleistungen und Services.
Deshalb haben wir die klassische Organisationsstruktur aufgebrochen und sind neue Wege gegangen. Agilität ist für uns kein Selbstzweck, sondern die Basis dafür, dass wir Innovationen noch schneller entwickeln können und näher bei unseren Kundinnen und Kunden sind.
Lernen von den Besten – wer sind unsere Vorbilder?
Der Blick „über den Tellerrand“ ist für Banken eine wichtige Voraussetzung, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Bei der Suche nach Vorbildern haben wir deshalb mit Unternehmen wie Spotify, Netflix und Google gesprochen, die agile Arbeitsmethoden bereits erfolgreich praktizieren. Das sind keine Anbieter aus dem Finanzbereich, ihre Kernkompetenz ist aber auch unser Ziel: so nah wie möglich beim Kunden sein und dessen Wünsche schnell und einfach erfüllen.
Wie arbeiten wir agil?
Agilität in der Praxis bedeutet vor allem, sich auf neue Methoden und ein neues Mindset einzulassen. Alte Strukturen haben wir aufgebrochen und neue, interdisziplinär besetzte Teams gebildet, die ihre Aufgaben weitgehend selbstbestimmt erfüllen. Das fördert die Talente, die fachliche Expertise und die Autonomie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Außerdem orientieren wir uns stärker an übergeordneten Zielen und versuchen, immer so einfach und unkompliziert wie möglich zu arbeiten. Dazu gehört auch, dass Ideen ausprobiert, angepasst und ebenso schnell wieder verworfen werden dürfen.
Die Teams entwickeln zudem Produkte und Services immer stärker im Austausch mit den Kunden. Dadurch stellen wir sicher, dass wir einen echten Mehrwert für den Kunden schaffen und ein besonderes Kundenerlebnis bieten.
Folgende vier Grundsätze begleiten dabei unsere tägliche Arbeit:
Was für Erfahrungen machen wir mit agilem Arbeiten?
Bei der Umstellung auf agiles Arbeiten können wir auf die Erfahrungen unseres CEOs Nick Jue aufbauen. Unter seiner Führung haben die Kolleginnen und Kollegen in den Niederlanden agiles Arbeiten in den letzten beiden Jahren bereits eingeführt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
- Die Bank ist flexibler und effizienter geworden. Silos haben wir aufgelöst und die Produktivität gesteigert.
- Wir konnten die Geschwindigkeit, mit der Innovationen auf den Markt gebracht werden, deutlich erhöhen.
- Die Bank ist als Arbeitgeber attraktiver geworden für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Verantwortung übernehmen und in kleinen Teams gemeinsam Dinge gestalten und vorantreiben wollen.
Diese Erfahrungen helfen uns in Deutschland, agiles Arbeiten zu lernen und anzuwenden. Den Umstellungsprozess versuchen wir dabei so transparent wie möglich zu gestalten, um alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Führungskräfte zu motivieren, sich auf neue Aufgaben, Strukturen und Prozesse einzulassen. Konkrete Auswirkungen der Umstellung auf Agilität können wir zwar noch nicht messen, aber es ist heute schon klar, dass sich die Bank grundlegend verändert und weiter verändern wird.