Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die Wirtschaft muss ihre Geschäftsmodelle nachhaltiger und emissionsarm gestalten; dabei kann der Finanzsektor eine wichtige Rolle spielen. Als Bank wollen wir dazu beitragen, wirtschaftliches Wachstum mit ökologischem und sozialem Handeln in Einklang zu bringen.
Finanzierung an Netto-Null-Zielen ausrichten
Wir als Bank nehmen unsere Rolle beim Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft ernst und haben daher das Thema Nachhaltigkeit fest in unserer Strategie verankert. Dabei ist es uns wichtiger, Fortschritte gemeinsam mit unseren Kunden zu erzielen und unser eigenes Portfolio Schritt für Schritt an Nachhaltigkeitszielen auszurichten, als perfekte Lösungen zu präsentieren.
Diesen Ansatz nennen wir Terra und halten die Fortschritte in unserem jährlichen Climate Report fest, basierend auf aktuellen, wissenschaftlichen Zielsetzungen, die wir regelmäßig überprüfen und anpassen. So haben wir beispielsweise im Dezember 2023 angekündigt, dass wir die Finanzierung jeglicher Förderung von Öl und Gas bis 2040 auslaufen lassen und die Neufinanzierung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien von 2,5 Mrd. EUR im Jahr 2022 auf 7,5 Mrd. EUR jährlich bis 2025 verdreifachen wollen. Damit folgen wir den auf der COP28 getroffenen Vereinbarungen und den neuesten Szenarien der International Energy Association (IEA).
Sektoren von innen heraus verändern
Aber warum verzichten wir nicht ganz auf die Finanzierung von Öl und Gas? Die globale Wirtschaft beruht immer noch stark auf fossilen Energieträgern. 80 Prozent des globalen Energiebedarfs, beispielsweise zum Heizen, für den Transport oder die Industrie, wird noch von fossilen Energien abgedeckt. Dieser Anteil kann nicht schlagartig kleiner werden, der Übergang braucht Zeit. Wir arbeiten daher mit unseren Kunden an nachhaltigen Lösungen für die Zukunft und belohnen ihre Bemühungen, beispielsweise durch spezielle Finanzierungslösungen, die Zinskonditionen an das Erreichen bestimmter Nachhaltigkeitsziele auf Unternehmensebene koppeln. Das Interesse an dieser Art von Finanzierungsinstrument ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen, wie z.B. der Markt für syndizierte Kredite zeigt.
Weil ein großer Teil der Energieversorgung nach wie vor aus fossilen Energien gespeist wird, würde ein sofortiger Ausstieg aus der Finanzierung von Öl und Gas außerdem das Angebot an Energie verknappen und zu einem sprunghaften Anstieg der Energiepreise für viele Verbraucher und die Industrie führen. Eine erschwingliche und sichere Energieversorgung ist daher genauso wichtig, wie die Dekarbonisierung weiter voranzutreiben.
Obwohl wir also viele nachhaltige Aktivitäten finanzieren, finanzieren wir immer noch mehr Projekte, die nicht nachhaltig sind. Das spiegelt die derzeitige Lage der Weltwirtschaft wider. Trotzdem arbeiten wir daran, unser Portfolio stetig nachhaltiger zu gestalten. Wir glauben, dass wir diese Herausforderung am besten in Zusammenarbeit mit unseren Kunden erreichen.
Mehr Informationen zu unseren Nachhaltigkeitsambitionen finden Sie auf www.ing.com/climate