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Wholesale Banking

Unser Kollege Juozas hat nach der Geburt seiner beiden Kinder die Elternzeit in Anspruch genommen. Im Interview haben wir mit Ihm darüber gesprochen, wie es ihm dabei ergangen ist, welchen Einfluss die Elternzeit auf seine Karriere und seine Familie hatte und was Arbeitgeber tun können, um Väter in Elternzeit zu unterstützen.

Wie war Deine Elternzeit? Wie läuft alles auf der Arbeit seitdem Du zurück bist?

Meine dreimonatige Elternzeit war sehr schön, aber gleichzeitig anstrengend. Nachdem ich zur Arbeit zurückgekehrt bin, musste ich mich ein wenig anpassen. Ich hatte viele Mails zum Lesen und musste Dinge priorisieren, um alles nachzuholen und mich wieder einzuleben. Mein Team hat mich sehr unterstützt und mich über die wichtigsten Änderungen und Entwicklungen bei der Bank und im Produktmarkt informiert.

Inwiefern konntest Du Deine professionellen Kenntnisse bei der Erziehung Deiner Kinder anwenden?

Man kann das nicht wirklich vergleichen, da man besser planen kann, wenn man Arbeitsabläufe koordiniert, und einfach gesagt, Logik benutzen kann, was mit einem Kleinkind nicht immer der Fall ist. Während meiner Elternzeit ist es häufiger passiert, dass obwohl alles scheint, entspannt zu laufen, plötzlich einige Aufgaben entstehen. An solchen Tagen konnte ich definitiv die Kenntnisse aus meiner Arbeit gebrauchen, bei denen man mehrere Aufgaben gleichzeitig jonglieren muss und Zeit sorgfältig einteilen muss.

Welche Fähigkeiten hast Du als Vater erworben, die sich positiv auf Deine berufliche Entwicklung auswirken?

Wie bereits erwähnt, kann man mit einem Kleinkind nicht immer vernünftig reden, da sie immer noch die Welt um sich herum lernen. Da ist nichts Falsches daran, aber die Diskussionen, wenn man zügig los muss oder sie erstmal überzeugen muss, dass man im Juni keine Winterjacke anziehen kann, kann Deine Geduld, Deine Energie und Deine gute Laune erschöpfen. Man kann definitiv sagen, dass dies unkonventionelles Denken fördert und eine neue kreative Perspektive bei der Lösung von Problemen gibt. Man entwickelt unausweichlich mehr Belastbarkeit zu bestimmten Stressfaktoren und mehr Ausdauer, so dass man mit Herausforderungen entspannter umgehen kann als vorher.

Inwiefern hat Dich ING als Unternehmen vor, während und nach Deiner Elternzeit unterstützt?

Die Führungskräfte und mein Team waren sehr hilfsbereit und verständnisvoll – sei es, wenn es um mehr als übliche zwei Monate der Elternzeit ging, wenn meine Kinder krank sind oder wenn ich von meinem Arbeitsplatz wegen eines Arztbesuchs weg muss. Sie verlassen sich auf mich, meine Arbeit zu erledigen, aber sie ermöglichen mir eine Flexibilität, so dass ich später oder unterwegs mit meinem Laptop arbeiten kann.

Der hybride Arbeitsplatz bei der ING ist wertvoll für mich und andere junge Eltern - in allen möglichen Umständen (z.B. Frau auf Geschäftsreise, Kindergarten unerwartet früher geschlossen, Arzttermine, was auch immer sein mag). Obwohl ich es versuche, drei Tage die Woche im Büro zu sein, ist diese Flexibilität, dass man Pläne anpassen und außerhalb vom Büro arbeiten kann, absolut essenziell.

Extrem hilfreich für uns war die Partnerschaft der ING mit pme Familienservice, die uns einen Kitaplatz im Europaviertel ermöglicht hat. Ein zusätzliches Plus ist die Notbetreuung, die ING in Kollaboration mit pme Familienservice anbietet. Und auch wenn dies zum Zeitpunkt der Geburt meiner Kinder noch nicht eingeführt war, ist der neue Sonderurlaub für vier Wochen für die Geburt eines Kindes sicherlich großartig für die zukünftigen Väter in der Bank.

Alles in allem kann ich sagen, dass die ING als Arbeitgeber sehr unterstützend ist, was junge Eltern angeht und viele Benefits anbietet, die bei anderen Firmen selten zu finden sind.

Glaubst Du, da ist (immer noch) ein gewisses Stigma um die Väter, die Elternzeit in Anspruch nehmen? Was ist Deine Erfahrung?

Nein, ich sehe kein Stigma bei der ING, was Väter in Elternzeit angeht.

Was hat sich seit Deiner ersten Elternzeit geändert? Was waren die Unterschiede zwischen den zwei Elternzeiten?

Ich dachte, ich war bereit für meine zweite Elternzeit, da ich das schon einmal gemacht habe. Aber ich muss sagen, zwei kleine Kinder sind etwas ganz anderes. Bei der ersten Elternzeit konnte ich noch einiges machen: Lesen, joggen, Freunde treffen… das war mit zwei kleinen Kindern nicht mehr möglich. Zudem bin ich in die zweite Elternzeit als anderer Mensch gestartet, da mein Sohn Linas große gesundheitliche Probleme hatte. Das hat vieles für mich verändert. Inzwischen geht es ihm aber zum Glück wieder gut. Ein großes Dankeschön an das DCM-Team für deren große Unterstützung und Verständnis in dieser für meine Familie schwierigen Zeit!

Was waren die Schwierigkeiten, mit denen Du während Deiner Elternzeit konfrontiert warst und wie hast Du sie überwunden?

Der erste Monat meiner Elternzeit war großartig, zusammen mit meiner Frau, die ebenso immer noch in Elternzeit war. Wir sind ein paar Wochen gereist, zu meiner Familie in Litauen und zu einem Familotel in Bayern. Danach musste ich plötzlich von einer Woche auf die andere die gesamte Verantwortung für den Haushalt und die beiden Kinder übernehmen, als meine Frau zur Arbeit zurückgekehrt ist.

Obwohl es Zeit außerhalb der Arbeit ist, würde ich nicht sagen, dass die Elternzeit ein Urlaub ist. Es ist eine belohnende Zeit erfüllt mit besonderen Momenten, aber größtenteils ist es keine Zeit der gemütlichen Morgen, während man auf der Couch sitzt, Fernsehn schaut und durch Social Media scrollt. Jeder Tag ist unvermeidlich um die Zeitpläne und Gewohnheiten des Kindes strukturiert und es bedarf ein bisschen Anpassung. Man lernt, das zu genießen und am Ende schätzt man jede Minute, aber am Anfang ist es anspruchsvoll und es hat paar Wochen gedauert, um Abläufe zu entwickeln, um alles alleine zu meistern.

Was ist Deine Lieblingserinnerung mit Deinen Kindern aus der Elternzeit?

Es gab viele schönen Momente, aber mein Favorit sind sonnige Nachmittage draußen am Spielplatz oder im Park, die wir nach der Abholung aus der Kita verbracht haben.

Es gibt einen Spruch, der übersetzt “Es bedarf ein Dorf, um ein Kind zu erziehen“ heißt. Wer war Dein „Dorf“ bzw. Deine größte Unterstützung?

Die Großeltern aus Deutschland und bis zu einem gewissen Grad auch die Oma aus Litauen. Wir haben es auch geschafft, eine hervorragende Babysitterin zu finden, als ich in der Elternzeit war. Sie zu haben hilft uns enorm, insbesondere seitdem wir beide zurück an der Arbeit sind.

Was könnte mehr Väter motivieren, Elternzeit zu nehmen um sich um ihre Neugeborene zu kümmern?

Ich höre oft den einen Satz (insbesondere von alten Männern): „Ich hätte mehr Zeit mit meinen Kindern und meiner Familie verbringen sollen.“ Da ich das über mehrere Jahre so oft gehört hatte, habe ich mir versprochen, dies anders zu machen. Die Elternzeit ist eine gute Gelegenheit dafür.

Wenn Du einmal komplett von der Arbeit weg bist und Deine Gedanken ausschließlich auf Deine Kinder fokussiert sind, bietet das eine gute Möglichkeit, sie deutlich besser kennenzulernen und die Beziehung zu ihnen zu stärken. Du lernst, was sie mögen, nicht mögen, ihren Charakter, ihre Routinen, Interessen.

Es verbessert auch die Beziehung zum Partner bzw. zur Partnerin. Wenn beide die gleichen Situationen erleben (die guten und die schlechten), versteht man besser wie sich der oder die Partner*In fühlt und was sie durchmachen, und die Beziehung festigt sich und wächst.

Ah, und viel Bewegung. Man kriegt 10.000 Schritte am Tag ganz einfach zusammen.

Gibt es Änderung in der professionellen Welt, die du für deine Kinder wünschst, aber die du selbst nicht erlebt hast?

Verbesserungen sind immer möglich, allerdings glaube ich, dass das, was wir als junge Eltern momentan in der Gesellschaft und in der Unternehmenswelt schon haben, deutlich besser ist als vor 10 bis 15 Jahren.